Der Marder gehört zur Familie der Marder (Mustelidae) und ist in Europa und Asien weit verbreitet. In Deutschland sind vor allem der Steinmarder (Martes foina) und der Baummarder (Martes martes) bekannt. Hier sind detaillierte Informationen über die Biologie der Marder sowie die von ihnen verursachten Schäden:
Biologie des Marders
Merkmale
Größe: Marder sind mittelgroße Säugetiere. Der Baummarder hat eine Körperlänge von 40–55 cm (plus etwa 20 cm Schwanzlänge), der Steinmarder ist meist etwas kleiner.
Gewicht: Erwachsene Marder wiegen zwischen 1 und 2,5 kg.
Fell: Marder haben ein dichtes, weiches Fell. Der Baummarder ist in der Regel braun mit einem gelblich-braunen Brustfleck. Der Steinmarder hat oft eine grau-braune Färbung mit einem weißen Brustfleck.
Lebensraum: Marder sind sowohl in Wäldern als auch in städtischen Gebieten zu finden. Sie bevorzugen gut versteckte Nistplätze, wie Baumhöhlen oder Schuppen.
Ernährung
Marder sind Allesfresser, aber sie bevorzugen tierische Nahrung. Ihr Speiseplan umfasst:
Kleinsäuger wie Mäuse, Vögel und Insekten
Früchte, Beeren und Nüsse
Gelegentlich auch Abfälle oder kleine Aasreste
Fortpflanzung
Die Paarung erfolgt meist im Sommer. Nach einer Tragzeit von etwa 9 Monaten (mit einer sogenannten „Pseudogravidität“, bei der die Eizellen für einige Monate ruhen) kommen die Jungen im Frühling zur Welt.
Die Wurfgröße variiert, in der Regel werden 2 bis 4 Junge geboren.
Die Jungen bleiben 3–4 Monate bei der Mutter, bis sie selbstständig werden.
Verhalten
Marder sind nachtaktive Einzelgänger. Sie sind sehr scheu und meiden den Kontakt mit Menschen.
Sie sind ausgezeichnete Kletterer und können auch gut springen. Ihre Beweglichkeit hilft ihnen, in Bäumen, auf Dächern und in Höhlen Schutz zu finden.
Lebensdauer
In freier Wildbahn können Marder bis zu 10 Jahre alt werden, jedoch erreichen sie in städtischen Gebieten oft nur eine Lebensdauer von 3–4 Jahren aufgrund von Verkehrsunfällen, Fressfeinden oder Krankheiten.
Schäden durch Marder
Marder können erhebliche Schäden anrichten, insbesondere in städtischen und ländlichen Gebieten, wo sie in Gebäude eindringen und dort Schäden verursachen können. Die häufigsten Schäden umfassen:
Autos und Fahrzeuge
Elektronik und Kabel: Marder nagen gerne an Kabeln und Leitungen von Fahrzeugen, insbesondere an den Zündkabeln und Kabeln für die Elektronik. Dies kann zu teuren Reparaturen führen.
Isolierung: Sie beißen auch in die Isolierung von Motoren und anderen Fahrzeugteilen, was die Funktionalität des Fahrzeugs beeinträchtigen kann.
Dächer und Gebäude
Eindringen ins Gebäude: Marder dringen oft über Dachböden oder durch Lücken und Ritzen in Gebäude ein. Sie können Dämmmaterial zerreißen und Unordnung auf Dächern oder in Wänden hinterlassen.
Nestbau: Marder bauen Nester in Dachböden, in Isolationen oder in Hohlräumen. Sie können hierbei Dämmmaterialien, Kabel und andere Baumaterialien beschädigen.
Fäkalien und Urin: Der Kot und Urin der Marder verschmutzen nicht nur die Räumlichkeiten, sondern können auch unangenehme Gerüche verursachen und Gesundheitsrisiken wie Parasiten oder Krankheiten (z.B. Leptospirose) mit sich bringen.
Landwirtschaftliche Schäden
In landwirtschaftlich genutzten Gebieten können Marder in Tierschutzanlagen oder auf Feldern Schäden anrichten, indem sie kleine Nutztiere wie Hühner oder Kaninchen angreifen oder auch Getreide und andere Ernten plündern.
Geräusche und Belästigung
Besonders nachts können Marder durch Kratzen, Rammeln und Lautäußerungen auf sich aufmerksam machen, was in Wohnhäusern zu Lärmbelästigung führt.
Ihre ständigen Bewegungen in Gebäuden oder Dächern können den Bewohnern zusätzlichen Stress verursachen.
Übertragene Krankheiten und Parasiten
Marder können Zecken, Flöhe und andere Parasiten wie Bandwürmer oder Milben verbreiten, die sowohl für Tiere als auch für Menschen gefährlich sein können.
Einige Krankheiten, wie die erwähnte Leptospirose oder Tollwut, können von Mardern auf den Menschen übertragen werden.
Bekämpfung von Marderschäden
Es gibt verschiedene Ansätze, um Schäden durch Marder zu verhindern oder zu beheben:
Vermeidung des Zugangs: Sicherstellen, dass keine Lücken oder Ritzen in Dächern oder Wänden bestehen, durch die Marder eindringen können. Marder bevorzugen kleine Öffnungen und enge Räume.
Abschreckung: Es gibt verschiedene Geräusche, Gerüche oder Geräte (wie Ultraschallgeräte), die Marder abschrecken können, jedoch gibt es keine garantierte Methode.
Fallen: Das Einfangen von Mardern kann eine Lösung sein, sollte aber von Fachleuten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Tiere artgerecht behandelt werden.
Elektroinstallation schützen: In Autos können spezielle Marderschutzmatten oder Zäune helfen, Kabel und Isolierungen vor Marderschäden zu schützen.
Fachgerechte Beseitigung: Falls Marder bereits Schäden verursacht haben, ist es wichtig, diese professionell zu beseitigen, vor allem wenn gesundheitliche Risiken bestehen (wie die Verbreitung von Krankheitserregern durch Kot oder Urin).
Die Bekämpfung von Marderschäden erfordert also ein umsichtiges Vorgehen und, falls nötig, Unterstützung durch Fachleute.
Um sich vor Mardern zu schützen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
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Zugang verhindern: Alle Lücken, Ritzen oder Öffnungen in Dächern, Wänden und Kellern verschließen, durch die Marder eindringen könnten.
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Schutz für Autos: Spezielle Marderschutzmatten oder Kabelschutzrohre verwenden, um Kabel und Isolierungen im Fahrzeug zu schützen.
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Abschreckung: Ultraschallgeräte oder spezielle Marderabwehrspray einsetzen, um die Tiere fernzuhalten.
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Fallen stellen: Bei akuten Problemen professionelle Fallen zur Fangung einsetzen (idealerweise durch Experten).
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Gerüche vermeiden: Marder mögen keine starken Gerüche, wie die von Räucherstäbchen, Pfeffer oder Mottenkugeln. Diese können an betroffenen Stellen platziert werden.
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Regelmäßige Kontrolle: Besonders Dachböden und Schuppen regelmäßig auf Marderaktivitäten überprüfen.